Blog


Infos rund um Coaching und Co.

REALSELBST & IDEALSELBST

REALSELBST & IDEALSELBST

- was ist denn das?

Das Selbstkonzept ist das Bild, das du selbst von dir hast (Selbstbild) und außerdem, was du denkst, dass andere von dir denken (Fremdbild). Im Beitrag zum Thema Selbstkonzept kannst du erfahren, woher das Selbstkonzept kommt und warum es für eine gesundes Leben so wichtig ist.
 

 REALSEBST & IDEALSELBST 

„Ich bin nicht so, wie ich gerne wäre.“

Es kommt häufig vor, dass du ein Bild von dir selbst hast, mit dem du jedoch nicht zufrieden bist. Du kennst dich und weißt, dass du einfach oft unordentlich bist, häufig Termine vergisst und zu Menschen manchmal forsch bist? Eigentlich wärst du aber lieber ein Mensch, der sich jeden Morgen an einen aufgeräumten Schreibtisch setzt und den Tag damit beginnt, mit einer Tasse Kaffee in der Hand den ordentlichen Terminkalender zu studieren. Kommt eine Kollegin vorbei, grüßt du auch schon um halb 8 freundlich und pfeifst ein Lied.
Diese Beispiel illustriert eine Diskrepanz zwischen „Realselbst“ und „Idealselbst“. Das bedeutet, dass das Bild von deinem realen Ich – das REALSELBST, wie du eben bist- nicht zu deinen Idealvorstellungen – dem IDEALSELBST, wie du gerne wärst – passt.
Realselbst und Idealselbst sind beides Anteile des Selbstkonzepts. Laut Greif (2008, p. 24) basiert das Idealselbst auf „Idealbildern der Person von sich selbst zu den angesprochenen Merkmalen.“ Ein Abgleich von realem und idealem Selbstkonzept wird als Selbstreflexion bezeichnet und gleichzeitlig ist das Selbstkonzept auch das Produkt der Reflexion (Gecas, 1982). Das Reflektieren über sich selbst führt dazu, dass man sich selbst differenzierter wahrnimmt. Man ist also weniger pauschalisierend und einseitig sondern bezieht verschiedene Perspektiven mit ein (Offermanns, 2004).
 
 

 EIN FLEXIBLES SELSTKONZEPT VS. EIN STARRES SELBSTKONZEPT  

Das Selbstkonzept einer Person kann günstig, also flexibel, bis hin zu starr bzw. unflexibel und demnach ungünstig sein.

Ein günstiges Selbstkonzept liegt vor, wenn es „realistisch und
elaboriert ist, man also möglichst viel fundiertes Wissen über sich hat,
das in vielfältiger Weise miteinander verknüpft ist, sodass die Pläne
und Handlungen, die man daraus ableitet, zum Erfolg führen“ (Burchardt,
2009, p. 388). Personen mit einem günstigen Selbstkonzept können Inkongruenzen zwischen dem Erleben und dem Selbstkonzept dadurch auflösen, dass sie das Erlebte einordnen und ggf. ihr Selbstkonzept anpassen. Im Gegensatz dazu, können Personen mit einem starren Selbstkonzept inkongruente Erfahrungen nicht in ihr Selbstkonzept inkludieren, dieses also nicht aktualisieren.

 

Da der Organismus dennoch nach der Auflösung der Inkongruenz strebt, werden Situationen verzerrt wahrgenommen, oder verdrängt (Waldl, 2004). Das kann die Ursache seelischer Spannungen, gestörter Beziehungen sowie die Ursache psychischer Störungen darstellen (Quitmann, 1991).

 

Das Selbstkonzept ist also zeimlich wichtig dafür, wer wir sind und was wir tun.

Im Coaching ist es deshalb von besonderer Bedeutung. Verschiedene Coachingmethoden können beispielsweise den Abgleich von Realselbst und Idealselbst ermöglichen. Dadurch können Konflikte sichtbar und im nächsten Schritt gelöst werden. Durch Selbstreflexion wird dein Selbstkonzept felxibler und du kannst mit schwierigen Situationen besser umgehen.

 

Ich hoffe dir hat mein Betrag zum Thema Selbstkonzept gefallen.

Wenn du Fragen, Wünsche oder Anregungen hast freue ich mich sehr über deine Mail!

Quellen:

Burchardt, E. (2009). Coaching und Selbstentwicklung. Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 16(4), 385.

 

Gecas, V. (1982). The self-concept. Annual Review of Sociology, 8(1), 1–33.

 

Greif, S. (2008). Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion: Theorie, Forschung und Praxis des Einzel- und Gruppencoachings. Innovatives Management. Göttingen: Hogrefe. Retrieved from http://www.socialnet.de/rezensionen/isbn.php?isbn=978-3-8017-1983-8

 

Greif, S., Möller, H., & Scholl, W. (2018). Handbuch Schlüsselkonzepte im Coaching: Mit 56 Abbildungen und 33 Tabellen. Springer Reference Psychologie. Berlin: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49483-7

 

Kienzl, S. (2009). Entwicklung des Selbstwertes beziehungsweise Selbstkonzeptes in der Personzentrierten Psychotherapie. uniwien.

 

Mummendey, H. D. (2006). Psychologie des „Selbst“: Theorien, Methoden und Ergebnisse der Selbstkonzeptforschung. Göttingen: Hogrefe.

 

Naudascher, B. (1980). Das übergangene Selbst: Pädagogische Perspektiven zur Selbstkonzeptforschung. (Campus Forschung: 168). Frankfurt usw.: Campus Verl.

 

Oerter, R., Montada, L., & Oerter-Montada (2002). Entwicklungspsychologie: Lehrbuch (5., vollst. überarb. Aufl.). Weinheim: Beltz PVU. Retrieved from http://www.socialnet.de/rezensionen/isbn.php?isbn=978-3-621-27479-1

 

Offermanns, M. (2004). Braucht Coaching einen Coach? Eine evaluative Pilotstudie: ibidem-Verlag/ibidem Press.

Oyserman, D. (2004). Self-concept and identity. 14051106.

 

Quitmann, H. (1991). Humanistische Psychologie: Zentrale Konzepte und philosophischer Hintergrund. Zugl.: Berlin, Techn. Univ., Diss (2. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.

 

Rogers, C. R., & Schmid, P. F. (1991). Person-zentriert : Grundlagen von Theorie und Praxis ; mit einem kommentierten Beratungsgespräch von Carl Rogers. Edition Psychologie und Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verl.

Rauen, C. (2005). Handbuch Coaching (3., überarb. und erw. Aufl.). Innovatives Management. Göttingen: Hogrefe. Retrieved from http://www.handbuch-coaching.de

 

Rogers, C. R., & Schmid, P. F. (1991). Person-zentriert : Grundlagen von Theorie und Praxis ; mit einem kommentierten Beratungsgespräch von Carl Rogers. Edition Psychologie und Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verl.

 

Stober, D. R., & Grant, A. M. (2006). Evidence based coaching handbook: Putting best practices to work for your clients. Hoboken, NJ: Wiley. Retrieved from http://lib.myilibrary.com/detail.asp?id=45031

 

Waldl, R. (2004). Personzentriertes Coaching. Person, 2(2004), 164ff.

 

Posts

WAS WÜRDE DICH INTERESSIEREN?

Hast du ein Thema, zu dem du schon immer mal etwas lesen würdest? Ich freue mich über Anregungen via Mail mit Themenvorschlägen.

LUST NICHT NUR ZU LESEN?

Du hast Lust nicht nur über Coaching zu lesen? Dann starte in deine eigene Coachingerfahrung! Ich freue mich auf dich.

Get started